ALLMEND HORGEN
Projektdaten
Horgen Schweiz
Eingeladener Realisierungswettbewerb, 2015
Typ: Neubau des Clubs und Garderobengebäude Allmend Horgen
Fläche: 671m2
Projektstudie Allmend Studienauftrag Clubhaus und Garderobengebäude Allmend, Horgen
Städtebauliche Anlayse
Das Baufeld liegt innerhalb der grossen Freifläche der Horgener Allmend im Schnittpunkt unterschiedlicher Nutzungsbereiche: Zwei Fußballrasenfelder, der Chilbi-Platz (Chilbi, Viehschau, Circus etc.) sowie einem Kiesplatz, der als Parkplatz und im Bedarfsfall als Sportfläche dient. Der Baukörper steht auf dieser Freifläche als Solitär, weit entfernt von der umgebenden Bebauung. Der Bearbeitungsperimeter liegt in der Zone für Öffentliche Bauten. Die Haupterschliessung für Fussgänger und Velos erfolgt über den Chilbi-Platz im Schnittpunkt der verschiedenen Nutzungen. Mit dem Auto erreicht man das Gelände über die Einsiedlerstrasse. Die Parkierung erfolgt auf dem Chilbi-Platz.
Gebäudekonzept
Die Baukörperform assoziiert die Struktur einer Zuschauertribüne. Das Gebäude ist dementsprechend mit der niedrigen Seite dem Hauptspielfeld zugewandt. Die abgetreppte Form erzielt eine starke Signifikanz und ermöglicht dadurch den Sportlern und den Horgener Bürgern die Identifikation mit dem Gebäude. Durch die große Freifläche und den Abbruch der Bestandsgebäude entwickelt der Neubau des Clubhauses im Stadtraum eine solitäre Wirkung für die Besucher der Allmend und auch für den vorbeifahrenden Autoverkehr.
Der Vorbereich des Gebäudes orientiert sich zum Hauptspielfeld und stellt auch zum Chilbiplatz und dem zweiten Rasenfeld eine räumliche Verbindung her. Die beiden Terrassen im 1. OG und auf dem Dach ermöglichen eine Blickbeziehung zu beiden benachbarten Sportplätzen. Die Dachterrasse bietet zudem Seeblick. Der Clubraum ist aus dem Baukörper der „Tribüne“ kreisförmig ausgeschnitten. Formal überlagern sich die Rechteck- und Kreisgeometrie. Durch die Kreisform öffnet sich der Innenraum maximal dem Außenraum und ermöglicht den Gästen im Clubraum einen guten Blick auf das Spielfeld.
Konstruktion
Auf einer Bodenplatte aus Beton wird die Tragkonstruktion des Gebäudes aus massiven Brettsperrholz-Elementen errichtet. Der Treppenkern wird als statischer Fixpunkt in Beton ausgeführt. Die Holz-Elementbauweise ermöglicht kurze Bauzeiten. Die raumseitigen Oberflächen der Brettsperrholzplatten werden mit unterschiedlichen Oberflächen ausgestattet. Funktionsräume können in Industrie-Sicht Qualität belassen werden, der Clubraum beispielsweise kann eine andere Oberflächenqualität erhalten. Durch diese Ausführung verringert sich der Aufwand für den Innenausbau und auch die zugehörigen Bauzeiten.
Fassade/Dach
Das Gebäude erhält vor der Wärmedämmebene eine hinterlüftete Holzfassade in gedecktem Farbton - mittels Lasur/Beize abgetönt. Die vertikale Lattung ist geschossweise versetzt und betont die Stapelung der Geschosse. Bei den Fenstern läuft, je nach Nutzung, die Lattung über die Öffnung hinweg und schafft entsprechend geschützte Raumbereiche. Die Dächer erhalten eine Abdichtung mit Polymerbitumen-Dichtungsbahnen über den erforderlichen Wärmedämmschichten und darüber im Terrassenbereich einen aufgeständerten Holzbelag.
Haustechnik
40% des Wärmebedarfs werden mittels erneuerbarer Energie abgedeckt - aus einer Kombination von Solarenergie (Sonnenkollektoren) und einer Luftwärmepumpe (Umweltwärme). Sonnenkollektoren auf den Dachflächen dienen zur Erzeugung des Brauchwarmwassers und zusätzlich wird die so gewonnene Energie zur Heizungs-unterstützung verwendet. Auf Grund der schwankenden Anforderungen soll die Anlage nicht zu gross bzw. überdimensioniert sein. Die Deckung des Restwärmebedarfs erfolgt mittels einer Luftwärmepumpe. Die Luftwärmepumpe dient auch zur Spitzenlastdeckung / Restdeckung für das Brauchwarmwasser. Zur Wärmeverteilung wird eine Niedertemperatur-Fussbodenheizung eingesetzt wodurch die Wärmepumpe mit sehr hohen Leistungsziffer betrieben werden kann (besserer Wirkungsgrad = weniger Strombedarf). Die Heizungsanlage ist so steuerbar, dass die Heizung sich den Nutzungszeiten anpasst (Nachtabsenkung; Aufheizung entsprechend Trainingsplan).
Erweiterung
Die Erweiterung des Clubhauses wird als Aufstockung vorgeschlagen. Bei dieser Ausführung werden keine weiteren Freiflächen überbaut, die vorhandenen Flächen können weiterhin zum Parken oder als Sportfläche genutzt werden. Es entstehen keine Gründungs- und Anschlussarbeiten (Grund-/Versorgungsleitungen) wie bei einem Anbau. Die vorhandenen Erschliessungsschächte und das Treppenhaus können direkt in die zusätzlichen Nutzungsbereiche des 2. Obergeschoss geführt werden. Die Aufstockung ist mit dem laufenden Betrieb des Clubhauses organisierbar und der Aufwand zur entsprechenden Vorrüstung des ersten Bauabschnitts ist überschaubar.